Ende letzten Jahres war es soweit. Wir saßen zusammen und werteten das vorangegangene Jahr aus. Bisher waren wir ganz glücklich mit unseren Coworker:innen von greenscale. Aber nachdem wir mit Vor Lauter Wissen angefangen hatten und uns immer mehr mit Audio- und Videocontent für Social Media beschäftigten, wurde es langsam klar, „ewig können wir hier nicht bleiben“. Auch wenn es manchmal recht witzig war, was die flanierenden Passant:innen mit unserem Laden assoziierten. Mal waren wir der Schnürsenkelladen (von denen wir den Laden 2018 „geerbt“ hatten), mal waren wir eine Wäscherei (weil von Außen sichtbar Hemden an der Kleiderstange hangen) oder auch mal ein Copy Shop.
Also fingen wir langsam mit der Suche an. Was soll es denn werden? Wie viele Räume brauchen wir eigentlich? Wo soll es hingehen? Nach einigen Recherchen waren wir verblüfft, wie unterschiedlich die Auswahl in Chemnitz war. Von „marode“ über „okay“ bis „wow“. Wir konnten uns zum Beispiel im smac für 30 qm und 300 € Miete einmieten – geile Lage, aber bisschen klein. Oder am Getreidemarkt für viel viel mehr. Hätte nur noch der Portier gefehlt 😉
Im Juni haben wir die ersten Räume angeschaut, darunter ein ehemaliger Sex-Shop an der Straße der Nationen oder ein Büro „janz weit draußen“. Kurze Zeit danach hatte sich Ben bereits in eines der besichtigten Büros „verliebt“. Es lag auf dem Brühl, hatte vier Räume, einen eigenen Eingang und eine abgetrennte Küche – it’s a Match! Allerdings war es vorher eine Wohnung (mit abenteuerlichen Mietern) gewesen und sollte in einen Gewerberaum umgewidmet werden. Nach unserer Anfrage gab der Hamburger Eigentümer schnell grünes Licht gegeben und so unterschrieben wir den Mietvertrag Anfang Juli. Nach dessen Urlaub änderte er wohl seine Meinung: Mitte Oktober sahen wir daran Fensterbeklebung für ein Massagestudio mit Lifecoaching daran.
Die zweite Etappe
Tja, Pech gehabt. Also weitersuchen. Kurze Zeit später entdeckten wir ein günstiges Büro in Schlosschemnitz. 60 Quadratmeter für 360 €. Ein guter Preis, also machten wir einen Termin aus. Zeitverschwendung und marode wären nur freundliche Umschreibungen für diesen Termin. Es fing schon damit an, dass der Vermieter nur in einen neuen Boden und viele andere Schwächen investieren wollte, wenn dafür mehr Miete rausspringt. Auch der Hinterhof schrie förmlich nach kontrollierter Abbrennung. Als wir dann noch den Sperrmüll im heruntergekommenen Hausflur entdeckten, suchten wir schnell das Weite. Also wieder nichts.
Als nächstes fragen wir die Ladefläche im Azurit Altenheim an. Platz wäre dort definitiv genug und viel Potenzial für spannende Konzepte. Aber unser gewünschtes Budget hätte es bei weitem überschritten.
Dann lasen wir von einem kleinen Büro auf der Elisenstraße. 60 Quadratmeter, vier Räume, ein Ladengeschäft mit einer kleinen Küche. Privater Vermieter und zwei Stellplätze gibt es auch. Also haben wir uns die Räume angeschaut und eine Anfrage fertig gemacht. Eine Woche später bekam Ben einen Anruf vom Vermieter, der selbst in der Informatikbranche tätig ist. Er habe sich unsere Website angeschaut und sei begeistert von uns. Also haben wir einen Termin mit ihm ausgemacht und alle Details besprochen. Mitte Oktober unterschrieben wir dann den Mietvertrag.
Einzug mit Hindernissen
Unser Schülerpraktikant Anfang November war auch deshalb ein echter Segen. Er konnte nicht nur einiges bei uns lernen und ausprobieren, sondern auch bei den Vorbereitungen und beim Packen helfen. Anfang November durften wir bereits rein und Vorarbeiten machen. Beim Malern ist uns der Dienstleister jedoch kurzfristig abgesprungen, sodass wir dann kurzfristig eine Gruppe Freunde zum Streichen am Sonntag (!) animieren konnten. Mit dem Ergebnis waren wir dann sehr zufrieden!
Bei IKEA war Marcus dann in letzter Zeit ziemlich oft. Küche planen, Küche kaufen, Kleinigkeiten einsammeln. Auch im Baumarkt ist er mittlerweile ein gern gesehener Gast. Am Buß- und Bettag gingen dann die Kisten und Möbel von der Unteren Aktienstraße auf die Elisenstraße. Wieder half uns ein Team von Freund:innen – bei allen werden wir uns noch erkenntlich zeigen! Ohne Euch hätten wir das nicht geschafft.
Und seitdem? Räumen wir ein, bauen auf, richten die Küche ein und kommen so langsam wieder in einen neuen normalen Work Mode. Auch die neue Beschilderung ist schon bestellt und wird noch in diesem Jahr angebracht. Bis zu unserem fünfjährigen Jubiläum haben wir außerdem noch vieles vor mit den Räumen!
Neue Räume, neue Möglichkeiten
Denn die Elisenstraße ist zwar klein, aber toll geschnitten. So hat zum Beispiel unser neuer Meeting-Raum einen eigenen Zugang – perfekt, um für bis zu 10 Personen vermietet oder für Vereine und Initiativen zur Verfügung gestellt zu werden.
Ein Raum wird zu einem kleinen Video- und Audiostudio. Hier werden wir noch weiter investieren, um nicht nur unsere eigenen Produktionen in Zukunft professioneller zu machen, sondern auch um KMU einen Ort für gute Contentproduktion zu einem überschaubaren Budget zu bieten.
Wir sind also viel mehr als nur umgezogen. Die neue Adresse Elisenstraße 18 ist Ausdruck für unsere Weiterentwicklung. Wir freuen uns darauf, diesen Weg mit Euch weiterzugehen!